Zum Gedenken an die Opfer von Utøya und Oslo

Jusos

Zum zweiten Jahrestag der grausamen Attentate von Oslo und Utøya erklärt Veith Lemmen, Landesvorsitzender der NRW Jusos:

„Zwei Jahre. 731 Tage. Soviel Zeit ist vergangen, seitdem 69 junge Genossinnen und Genossen, sowie acht weitere unschuldige Passanten von einem rassistisch motivierten Attentäter in Norwegen kaltblütig ermordet wurden. In einer solchen Zeitspanne kann man vieles verarbeiten, analysieren, begreifen, neu bewerten. Vielleicht auch einiges verdrängen, beiseite schieben. Aber bei weitem nicht alles. Zu unbegreiflich sind diese Ereignisse nach wie vor.

Noch viel weniger können wir uns in die Situationen der Hinterbliebenen hinein versetzen. Ihren Schmerz fühlen, der sie Tag für Tag aufs Neue überfordert, belastet, erdrückt. Ihnen wurden ihre Kinder, Geschwister und FreundInnen genommen, weil sie für eine offene, tolerante und vielfältige Gesellschaft gekämpft haben. Von einem Menschen, der sich und „sein Volk“ genau dadurch bedroht sah. Seine Antworten darauf fand er in einer faschistisch-rassistischen Ideologie und deren logischer Konsequenz: der entfesselten, hasserfüllten Gewalt jenseits aller Menschlichkeit.

Genau an diesem Punkt wird die Verzweiflung der Angehörigen zu unserer Verantwortung, werden die Attentate zu einem Anschlag auf unsere Werte, unsere Ideale, unser Leben. Die Worte, die Ministerpräsident Jens Stoltenberg auf der Gedenkveranstaltung in Oslo fand, werden zu unserem Auftrag: „Unsere Antwort wird mehr Offenheit und mehr Demokratie sein.“

Der Kampf gegen rechte Ideologien in ihrer ganzen menschenfeindlichen Abscheulichkeit muss von uns jeden Tag gekämpft werden. Der Hass hat unvorstellbares Leid und Zerstörung auf Utøya und in Oslo angerichtet. Aber er wird niemals gewinnen. Denn Freiheit, Toleranz und Offenheit sind unsere Triebfedern und dem rechten Hass unendlich weit überlegen.

Es ist keine Floskel, wenn wir sagen, dass wir niemals vergessen werden. Wir gehen auch in diesem Jahr wieder auf die Straße, um unserer ermordeten Genossinnen und Genossen zu gedenken. Und um laut zu sein für Freiheit, Toleranz und Demokratie. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität dürfen nicht nur an diesem Tag bei den Angehörigen und FreundInnen der Opfer sein. Sie müssen – und werden – uns an jedem Tag aufs Neue daran erinnern, dass Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich sind. Nur dann können wir immer wieder entschlossen für sie einstehen und kämpfen.“

Veith Lemmen, Landesvorsitzender der NRW Jusos

 
 

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