Neueinstellungen bei der Polizei NRW: Dorstener CDU-Spitzen fordern, was schon längst geschieht

Kommunalpolitik

Die Besorgnis der führenden Köpfe der Dorstener CDU, Stockhoff und Schwane, die der heutigen Ausgabe der Dorstener Zeitung zu entnehmen sind, sind durchaus berechtigt. Einer steigenden Kriminalität muss von politischer Seite entschlossen entgegen getreten werden.
Beide fordern einmütig eine Erhöhung der Neueinstellung bei der Landespolizei und fordern mehr Polizeipräsenz auf den Straßen. Im gleichen Atemzug kritisieren sie SPD-Landesinnenminister Jäger, indem sie die Personalausstattung als unzureichend bezeichnen, um eine solche als Abschreckung dienende Präsenz zeigen zu können. Die Forderungen zielen dabei jedoch in die falsche Richtung.

Anstelle einer sinnvollen Prävention von Kriminalität jeglicher Art, wollen die beiden eine reine Vermeidung von Kriminalität. Sieht man sich, die Kriminalstatistik für Dorsten 2012 genau an, fällt auf, dass die Anzahl der begangenen Sexualdelikte- und Verbrechen um ca. die Hälfte gestiegen ist. Hinzu kommt ein 50 prozentiger Anstieg der Rauschgiftdelikte. Die Zunahme der Vergehen in diesen beiden Bereichen macht am Zuwachs der Gesamten Delikte schon 25 Prozent aus. Die Politik sollte gerade bei sexuellen Übergriffen und Drogenmissbrauch verstärkt in vorbeugende Programme investieren, um diese Straftaten langfristig auf ein erreichbares Minimum zu reduzieren. Über solche Projekte verliert die CDU jedoch kein Wort. Stattdessen wehrt sie sich auf weiterhin aktiv gegen die Ansiedlung der LWL-Suchtklinik in Maria Lindenhof.
Auch die Kritik in Richtung Landesinnenministerium geht an der Realität vollkommen vorbei. Was irgendwer, irgendwann mal für Gedankenspiele hatte ist doch politisch vollkommen irrelevant. Entscheidend sind die umgesetzten Maßnahmen. Diese sprechen eindeutig dafür dass die rot-grüne Landesregierung die problematische Personalentwicklung bei der Polizei unlängst erkannt hat und dagegen steuert. So steht im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen „Um in den nächsten Jahren die Pensionierungen von bis zu 2.000 Polizistinnen und Polizisten abzufedern, werden wir an der […] jährlichen Einstellung von 1.400 Anwärterinnen und Anwärtern festhalten.“ Dass diese Ankündigung auch tatsächlich umgesetzt wird zeigt sich daran, dass am heutigen Donnerstag 1.470 Anwärterinnen und Anwärter für den Polizeidienst vereidigt wurden. Die Forderung nach einer Erhöhung der Neueinstellungen von CDU-Fraktionsvorsitzendem Schwane ist damit vollkommen realitätsfern.
Die Lösung zur Bekämpfung von Kriminalität liegt kurzfristig in einer Stärkung der polizeilichen Arbeit, mittelfristig aber ist eine Prävention bedeutend effektiver.

Philip Grabowski

 
 

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