Tillessensee: Braune Landmarke verschwindet endlich!

Kommunalpolitik

Zwei Jahre nachdem die Jusos die Umbenennung des Tillessensees gefordert haben, kommt jetzt Bewegung in die Angelegenheit. Eine braune Landmarke verschwindet endlich!

Den meisten Bürgerinnen und Bürgern war und ist die Herkunft des Namens und die damit verbundene Person Tillessens sicherlich nicht bekannt. Dennoch plädieren wir in jedem Fall für eine Tilgung des aktuellen Namens und für eine Prüfung über das Bestehen weiterer Namen von öffentlichen Einrichtungen, Straßen oder Plätzen, die mit den Namen von Demokratiegegnern in Verbindung gebracht werden.

Seinen Namen dadurch zu ehren, dass ein Dorstener Freizeitpark beziehungsweise See seinen Namen trägt, erscheint gänzlich unangemessen“, lautet das Fazit einer neuen Expertise.

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http://www.dorstenerzeitung.de/staedte/dorsten/Vorschlaege-gesucht-Neuer-Name-fuer-Tillessensee;art914,2727020#plx1226740537

Tillessen hatte eine Führungsposition in der rechtsextremistischen Terrororganisation „Consul“ inne, war am Kapp-Putsch 1920, der die Weimarer Republik zu Grunde richten sollte, beteiligt und in den Mord an Walter Rathenau, seiner Zeit Weimarer Reichsaußenminister, verstrickt. Bereits 1922 stellte er sich gedanklich an die Seite Adolf Hitlers und der NSDAP, indem er sie als einzige Schutzmacht vor „Alljuda“ (gemeint ist eine angebliche "Jüdische Weltverschwörung") bezeichnete. Darüber hinaus war Tillessen Anführer der SA und verlieh seiner nationalsozialistischen Haltung durch den Eintritt in die NSDAP und SS im Jahre der Machtergreifung Hitlers 1933 Nachdruck. Die Beziehung zu Dorsten entstand im Jahr 1930 als er Geschäftsführer der Westfälischen Sand- und Tonwerke wurde.

Nachdem die Jusos vor zwei Jahren den Stein ins Rollen gebracht hatten, versparch die Verwaltung eine weitergehende Recherche und Prüfung des Sachverhalts in Zusammenarbeit mit dem Verein für Orts- und Heimatkunde. Der Dorstener Historiker und Vorsitzenden des Heimatkundevereins, Dr. Josef Ulfkotte zieht folgendes Fazit: Den Namen Tillessens "dadurch zu ehren, dass ein Dorstener Freizeitpark beziehungsweise See seinen Namen trägt, erscheint gänzlich unangemessen.“ Damit wird bestätigt, was die Jusos 2013 gefordert hatten.

Seinen Namen dadurch zu ehren, dass ein Dorstener Freizeitpark beziehungsweise See seinen Namen trägt, erscheint gänzlich unangemessen“, lautet das Fazit einer neuen Expertise.

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Aus historisch gewachsener Verantwortung heraus können wir es uns in unserer Gesellschaft und ganz besonders als Parteien nicht erlauben, braunes Gedankengut und deren Anhänger, in irgendeiner Form zu würdigen - auch nicht mit einer Namenswidmung für eine öffentliche Eintrichtung etc. Dies stellt für uns eine Beleidigung gegenüber allen Opfern des NS-Regimes dar und ist ein Affront gegenüber allen Bemühungen zur Überwindung nationalsozialistischer und rechtsradikaler Tendenzen in der Gegenwart. Letztere dürfen niemals salonfähig werden. Es ist richtig einem Rechtsterroristen die öffentliche Bühne zu entziehen.

 

Hintergrund:

"Fassungslosikeit angesichts "braunen" Namensgebers", vom 21.02.2013

"Der Tillessensee beschäftigt nun auch die Stadtverwaltung", vom 27.03.2013

 
 

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