Odas Biogasanlage ist gut für Dorsten

Kommunalpolitik

In den letzten Wochen wurden in Holsterhausen die Stimmen sehr laut. Es ging um die Geruchsbelästigung der kürzlich erbauten Biogasanlage im norden Holsterhausens.

Das bürgerliche Prinzip "ich bin für alles, aber bloß nicht vor meiner Haustür!" ist wohl auch in Holsterhausen weit verbreitet, sonst wären die Gemüter nicht derart erhitzt über die angeblich sehr schweren Geruchsbeschwerden, die übrigens nur bedingt durch die aktuell ungünstige Wetterlage hervorgerufen sind. Denn wir haben Nordostwind. Wer jedoch im Erdkundeunterricht aufgepasst hat weiß, dass Deutschland in einer Südwestwindzone liegt, was heißt, dass die unangenehmen Gerüche bald kein Störfaktor - wenn sie das jetzt schon sind - mehr sein werden.

Ungeachtet der Geruchsbelästigung bringt eine Biogasanlage für Dorsten fast nur gutes. Es werden Arbeitsplätze geschaffen, der Strompreis sinkt und ein weiteres Unternehmen zahlt Gewerbesteuer in den sehr leeren Geldbeutel der Stadt. Weiter kann man durch solch eine Anlage den Atomausstieg vorantreiben, was im Interesse der gesamten deutschen Bevölkerung ist. Schließlich ist noch niemand erstunken, verstrahlt schon eher.

Selbstverständlich hat die Stromerzeugung aus Biogasanlagen auch einen negativen Beigeschmack. Etwa den, dass Mais extra subventioniert wird, um ihn in jenen Anlagen zu "verfeuern". Oder, dass durch die generelle Verwendung von Lebensmitteln, der Preis für ebenjene in Ländern der "dritten Welt" steigt. Deshalb muss die Stromversorgung durch Biogasanlagen eine Brückenfunktion haben, was nicht heißt, dass man die Anlage in Holsterhausen nicht unterstützen sollte.

Von Tobias Seidel

 
 

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