„Seit 150 Jahren bestimmen Werte unser politisches Handeln: Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität“

Stadtverband

50 Jahre jung wird die SPD in diesem Jahr. Dieses Jubiläum feierte der SPD Stadtverband Dorsten Samstag im Alten Bahnhof Hervest auf seinem Empfang 2013. Mit einer politischen Grundsatzrede eröffnete Vorsitzender Michael Baune einen bunten Abend: „Seit 150 Jahren bestimmen Werte unser politisches Handeln: Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität“.

Der SPD-Empfang – eine bunte Mischung aus politischen Reden, Videoeinspielungen und Musik zum Mitsingen. Die Gedanken sind frei, We shall overcome, das Steigerlied – mitreißend angestimmt von Rainer Migenda & friend, lautstark mitgesungen von den weit über 100 Gästen.

In den politischen Reden standen die Kommunal- und Europapolitik im Mittelpunkt.

Friedhelm Fragemann betonte ein weiteres Mal, dass die Dorstener Haushaltsmisere nicht hausgemacht ist. Bund und Land haben den Kommunen viele kostenintensive Aufgaben übertragen, ohne dafür auch die Finanzmittel zu überweisen. „Daher ist die von CDU und FDP geforderte kommunale Schuldenbremse eine Volksverdummungsaktion!“. Die SPD will in den Haushaltsberatungen nicht alle 210 Maßnahmen auf den Prüfstand stellen, aber bei einzelnen Maßnahmen muss es Korrekturen geben. „Dazu zählen die Stadtbibliothek, die Musikschule, das Hallenbad Wulfen, aber auch der Schülerspezialverkehr in Tönsholt, weil es nicht sein kann, dass die Kinder eines ohnehin abgehängten Ortsteils nicht einmal über einen sicheren Schulweg verfügen und dann noch die Kompensation durch einen Fahrdienst abgeschafft wird.“

Axel Schäfer warb leidenschaftlich für die europäische Einigung. Europa bedeutet Freiheit und besonders: Frieden – „Ohne Frieden ist alles nichts“, so der stellvertretende Vorsitzende der SPD- Bundestagsfraktion. Europa braucht aber Solidarität. Schäfer: „Es kann nicht sein, dass Deutschland auf der einen Seite durch die EU Exportüberschüsse produziert, auf der anderen Seite sich aber nicht an den Kosten für Europa beteiligen will“. Europa ist der einzige Kontinent, dessen Bürgerinnen und Bürger ihr multinationales Parlament wählen dürfen. Gleichwohl müsse die Beteiligung der Bürger Europas ausgebaut werden. Dass jetzt Volksentscheide möglich sind, ist nur ein Anfang. Eine weitere Forderung der Sozialdemokraten in Europa: Die Wählerinnen und Wähler sollen auch den Präsidenten der Europäischen Kommission wählen dürfen. Bislang wird dieser Posten (derzeitiger Inhaber: Der Portugiese Baroso) regelrecht von den europäischen Regierungschefs „ausgemauschelt“. Die Sozialdemokraten werden in die Europawahl 2014 mit einem klaren Kandidaten für den Kommissionspräsidenten gehen. „Wir sagen, wen wir in diesem Amt haben wollen – und die Bürgerinnen und Bürger haben dann die Wahl, sie treffen die Entscheidung“. Schäfer hofft, dass auch die anderen Parteien Kandidaten benennen.

Zwischen beiden Reden präsentierten die Jusos Dorsten ihr Video mit O-Tönen aus der Dorstener Innenstadt. Woher kommt die Sozialdemokratie? Wer waren die bedeutensten Kanzler der Bundesrepublik? Ist Peer Steinbrück der richtige Kanzlerkandidat? Wird es auch in 150 Jahren noch eine Sozialdemokratie geben? Einer der Interviewten: Bürgermeister Lütkenhorst, der sich als „schwarzer Bruder“ outete, aber der SPD zum 150. Geburtstag gratulierte.

Beim SPD-Empfang ehrte die SPD ihre Jubilare – Oswald Ringel (Ortsverein Holsterhausen), Werner Tischkewitz (Ortsverein Hervest- Dorsten) und Achim Kreddig (Ortsverein Altstadt) sind seit 50 Jahren Genossen.

Am Ende eines kurzweiligen Abends gab es Deftiges – für den Magen: Currywurst, heiß und scharf. Eine gute Grundlage für ein paar Biere und viele Gespräche – Sportler nennen diesen Teil des Abends die „Dritte Halbzeit“.

SPD-Stadtverband Dorsten

 
 

WebsoziCMS 3.9.9 - 001822456 -