150 Jahre SPD: Heute – Teil 1

Allgemein

Fahne der Breslauer Lassalleaner.

Die SPD wird dieses Jahr 150 Jahre alt. Wir haben „unseren“ Geburtstag groß am 7. Juni im Gemeinschaftshaus Wulfen gefeiert. In 50 Minuten nahmen die Jusos die Gäste mit auf eine Zeitreise durch eineinhalb Jahrhunderte Partei- Geschichte. Begleitet von Musik, Bildern und Film- Ausschnitten wurden die wichtigsten Stationen präsentiert. Wir veröffentlichen den Vortrag in loser Folge – zum Nachlesen. Viel Vergnügen!

1863 - Geburt der deutschen Sozialdemokratie.

Mit der Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) und mit unermüdlicher Agitation gelingt es Lassalle, einen Teil des Proletariats dem Einfluss des liberalen Bürgertums zu entziehen. Damit ist ein wichtiger Schritt zur Organisierung einer selbständigen Arbeiterbewegung getan.

Die Fahne der Breslauer Lassalleaner, das Traditionsbanner der SPD, mit dem „Handschlag“, dem alten Symbol der Arbeiterverbrüderung. Unter dem Sozialistengesetz wird die Fahne 12 Jahre lang versteckt, von 1933 bis 1945 verborgen und vergraben, entgeht der drohenden Beschlagnahmung. Nach 1945 wird sie in Wäschestücke gehüllt in den Westen geschmuggelt und der SPD übergeben.

Ferdinand Lassalle ist der 1. Präsident des ADAV bis zu seinem Tod am
31. August 1864. Sein Tod ist eine Geschichte für sich:

Tod nach Duell

Lassalle verliebte sich bei einem Kuraufenthalt in eine junge Frau namens Helene von Dönniges. Er wollte sie heiraten, aber die Eltern waren gegen ihn.
Daher entschloss sich Lassalle zum Duell mit dem potentiellen Brautvater.
Der 50- jährige Vater beauftragte an seiner Statt den seinerseits gewünschten Verlobten mit dem Duell.
Es fand am Morgen des 28. August 1864 in der Genfer Vorstadt Carouge statt.
Um 07:30 Uhr standen sich die Kontrahenten mit Pistolen gegenüber. Der so Herausgeforderte feuerte als erster und traf Lassalle in den Unterleib. Drei Tage später, am 31. August 1864, verstarb Ferdinand Lassalle im Alter von 39 Jahren in Carouge.

1869

Sechs Jahre nach dem Start des ADAV durch Lassalle gründen 1869 August Bebel und Wilhelm Liebknecht gemeinsam die „Sozialdemokratische Arbeiterpartei“ (SDAP). Sie steht auf dem Boden des Internationalismus der Arbeiterbewegung, setzt sich für soziale Forderungen sowie die Demokratisierung von Staat und Gesellschaft ein und orientiert sich an dem Gedankengut von Karl Marx und Friederich Engels. Im Gegensatz zum ADAV ist sie streng dezentral aufgebaut.

Die beiden Arbeiterparteien, Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein (ADAV) und Sozialistische Arbeiterpartei (SDAP) schließen sich 1875 zusammen. Das Bild zeigt das Gedenkblatt zum Vereinigungsparteitag in Gotha. Trotz Schikanen der Behörden und des Verbots der Partei in Preußen steigen die Mitgliederzahl und der politische Einfluss bei den Arbeitern rasch an. Bei den Reichstagswahlen 1877 erhält die Sozialistische Arbeiterpartei 9,1 Prozent der Stimmen und 12 Reichstagssitze.

Nach dem Fall des Sozialistengesetzes gab sich die deutsche Sozialdemokratie 1890 in Halle ein den veränderten Bedingungen angepasstes neues Organisationsstatut und nahm den Namen „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“ (SPD) an.

Programm der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands
beschlossen auf dem Parteitag zu Erfurt 1891.

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands kämpft also nicht
für neue Klassenprivilegien und Vorrechte, sondern für die Abschaffung
der Klassenherrschaft und der Klassen selbst und für gleiche
Rechte und gleiche Pflichten Aller ohne Unterschied des Geschlechts
und der Abstammung. Von diesen Anschauungen ausgehend
bekämpft sie in der heutigen Gesellschaft nicht nur bloß die Ausbeutung
und Unterdrückung der Lohnarbeiter, sondern jede Art der Ausbeutung
und Unterdrückung, richte sie sich gegen eine Klasse, eine
Partei, ein Geschlecht oder eine Rasse.

SPD-Stadtverband Dorsten - AK 150 Jahre

 
 

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