Was tun die sich da eigentlich an? - Eine gebrochene Lanze in eigener Sache

Kommunalpolitik

Tatsächlich tragen auch sie den Titel „Politiker“. Dabei sind es in der Regel Bürgerinnen und Bürger, die irgendwann entschieden haben, sich ehrenamtlich, gesellschaftspolitisch in ihrer Stadt zu engagieren.
„Kommunalpolitiker“ werden sie von da an von der Presse und den Bürgerinnen und Bürgern genannt. Steigen sie in den Stadtrat auf, erhalten sie sogar eine geringfügige Aufwandsentschädigung. Das gilt aber nur für rund 50 Personen in einer Stadt wie Dorsten.

Alle anderen, die in den Parteien dafür eintreten, dass der eigene Wohn- und Lebensbereich attraktiver und zukunftsfähig gestaltet wird, und das sind ca. 1000 in Dorsten, bekommen nicht einen müden Euro dafür. Im Gegenteil, sie wenden viel Zeit und einen nicht unbeträchtlichen eigenen finanziellen Beitrag dafür auf.
So weit, so gut. Wenn da nicht noch das riesige Imageproblem wäre.

„Politiker? Alle gleich“.

So oder ähnlich lauten die abwertenden, teils beleidigenden Kommentare, kommt die Sprache auf Politik. Dann wird nicht mehr zwischen den ehrenamtlichen auf der Stadtebene und den professionellen Politikern auf Landtags- , Bundestags- und Europaebene unterschieden.
Besonders problematisch ist, dass sich diese „Freizeitpolitiker“ ständig gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern rechtfertigen sollen und müssen, wenn es um Entscheidungen der nächst höheren Ebenen geht.

„Mitgefangen – mitgehangen?“

Nein, das haben diese Akteure nicht verdient. Es wäre schön, wenn auf der so genannten Ehrenamtsgala der Stadt Dorsten, die nächste steht bevor, der Bürgermeister (Der Erste unter Gleichen) sich mal in diesem Sinne äußern würde.
Wird sich nämlich nicht bald die öffentliche Wertschätzung den ehrenamtlichen Kommunalpolitikern gegenüber positiv verändern, entsteht ein riesiges Problem, einen qualifizierten Stadtrat zu wählen. Obwohl gesellschaftspolitisches Engagement persönlich reicher (nicht finanziell) macht, wird man (oder Frau) dreimal überlegen, sich das anzutun.

Ins gleiche Horn stieß auch Ex-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück im April dieses Jahres, als er ein Plädoyer für Parteien, Menschen im Ehrenamt und den Politiker an sich hielt - und eine Wutrede gegen jene, die diese nur beschimpften. >>Hier geht's zum Video<<

Britta Faust, aktives SPD-Mitglied im Orstverein Rhade
(Editiert von Philip Grabowski)

 
 

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