Dorsten hat eine ganze Menge Glück mit einer klassischen zentralen Altstadt, in dem es eine Fußgängerzone gibt und einen Marktplatz in der Mitte und so weiter. In dieser Altstadt gibt es, und das ist wieder Glück, ein sensibles Gleichgewicht an Geschäften verschiedenen Sortiments. Zwar ist das Gleichgewicht an manchen Stellen etwas schief (Brauchen wir wirklich 4 Apotheken oder Juweliere in der Altstadt?), doch durch eine Neuerung scheint ein zentrales Element der Dorstener Innenstadt gefährdet.

Seit eine Filiale der Buchkette thalia.de in Dorsten eröffnet hat, steht der Buchmarkt erheblich unter Druck. Die drei traditionsreichen Läden Altstadtbücherei, schwarz auf weiß und König müssen sich schier übermächtigen Konkurrenten stellen, und die Chancen, dass sich dauerhaft alle halten können, tendieren gegen Null.
Das führt die Dorstener Innenstadt in eine nicht ungefährliche Entwicklung, in der Geschäfte mit persönlichem Bezug und freundschaftlicher Beratung durch kulturwildernde Wurmfortsätze aggressiver Großkonzerne (Thalia, Bertelsmann) nahezu abgeschossen werden.
Ist da ein Plan, wie hoch der Anteil an Geschäften eines bestimmten Gewerbes sein soll, nicht eine sinnvolle Schutzmaßnahme, um einen Absturz wie im Marler Stern zu verhindern?

Wie lange dauert es wohl, bis es nur noch Thalia und den Club in Dorsten gibt? Wir versuchen jedenfalls, das zu verhindern!